Das Setting einer abgeschlossenen Praxis mit einem fixen Therapieraum ist nicht immer zwingend förderlich bzw. ausreichend für den eigentlichen Zweck der Behandlung. Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem Konzept und der Ausgestaltung eines Raumes für eine gemeinschaftlich genutzte Ergotherapie-Praxis in Groß Enzersdorf, bei der neben dem herkömmlichen Therapieraum auch eine Küche, ein Werkstättenraum, ein Therapiegarten und ein im Raum liegender Kaninchenstall inkludiert sind. Dementsprechend liegt der Fokus im Aktivitätsangebot auf handwerklich – sozialen Tätigkeiten wie Kochen, Gartenarbeit und Tierpflege sowie deren sinnstiftende Verbindung/der Vernetzung von Tätigkeiten. Es wurde ein ganzheitlicher Gesundheitsgedanke, der vorrangig die Verbindung zur Natur sowie die soziale Interaktion und (Re)Integration beinhaltet, umgesetzt.

Optimale Lage für den Co-Space ist ein Grundstück im Ortskern, innerhalb der Stadtmauer, von Groß Enzersdorf. Die für den Co-Space zu bespielende Ebene wurde im Erdgeschoß eines eigens dafür geplanten Gebäudes verortet. Sie hat Anschluss an einen geschützten, innen gelegenen Garten und zum öffentlichen Außenraum, in Form der Hauptstraße sowie dem Großenzersdorfer Kirchenplatz. Der räumliche Fokus liegt dabei neben dem barrierefreien Neubau besonders auf der Innenraumgestaltung zur Umsetzung des geteilten Raumkonzeptes – bei dem mittels Abtrennung durch Paneelwände und einer bewussten Gliederung der Räume mehrere Nutzungen zeitgleich auch ohne Störung zugelassen werden, sowie der Schaffung von genug Aufbewahrungsraum in Form einer Multifunktionswand, in der auch die raumtrennenden Paneele verstaut werden können. Gleichzeitig wurden Treff- und ruhige Verweilpunkte in Form von Gemeinschaftsküche, einem zum Garten verbundenen Erschließungsgang als Aufenthaltsort mit Nischen und Spieltischen als auch Sitznischen an den Fenstern geschaffen, an denen sich alle Nutzer*innen und Besucher*innen ungezwungen begegnen können, um Therapie und Aufenthalt im ERGO CO Space in einem alltagsnahen und kommunikativen Setting mit Wohlfühlatmosphäre zu ermöglichen. Ergänzend wurde ein Corporate Design entwickelt, das sowohl in der Innenraumgestaltung als auch in der Außenkommunikation Anwendung findet.

© Irene Schacherhofer / NDU